Der einjährige Beifuß (Artemisia Annua) – stammt aus dem asiatischen Raum und ist in China und Vietnam heimisch. Nicht verwechselt werden darf er mit dem in unseren Breiten wohlbekannten Beifuß – Artemisia vulgaris – der bei uns hauptsächlich Einsatz in der Küche sowie gegen leichte Magen-Darm-Erkrankungen findet. Der einjährige Beifuß wird schon seit langer Zeit in der traditionellen chinesischen Medizin gegen fieberhafte Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund seines vielseitigen Einsatzgebietes wird er zunehmend auch im europäischen Raum gepflanzt. Die anspruchslose Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, hat farnähnliche Blätter, gedeiht gut auf nährstoffarmen Böden und benötigt wenig Wasser. Einjähriger Beifuß kann bei vielerlei Beschwerden eingesetzt werden. Bei Magen-Darm-Erkrankungen wirkt er krampflösend und verdauungsfördernd, bei Erkältungskrankheiten hilft er, Fieber zu senken, auch Menstruationsbeschwerden werden gelindert. In der Schulmedizin setzt man einjährigen Beifuß als antibiotische Zusatztherapie bei Borreliose ein.
Von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt
Weltweite Aufmerksamkeit erlangte die Heilpflanze in den 70er-Jahren, als die Wissenschaft die hervorragende Wirkung gegen Malaria entdeckte, sogar dann, wenn chemische Medikamente aufgrund von Resistenzen bereits ihre Wirkung aufgegeben haben. Im Jahr 2015 wurde der Medizinnobelpreis an die chinesische Pharmakologin Youyou Tu verliehen, die den Hauptwirkstoff Artemisinin aus der Pflanze isolierte und somit eine höchst wirksame und nebenwirkungsarme Waffe gegen Malaria entwickelte, indem das Wachstum von Plasmodien gehemmt wird, durch welche das gefürchtete Malaria ausgelöst wird. Die Heilpflanze wird heute weltweit als Anti-Malaria-Mittel angewendet und ist auch von der WHO anerkannt.
Anbau des einjährigen Beifuß (Artemisia annua) auf dem Balkon
Mehrere Studien haben auch gezeigt, dass das Vollextrakt und Pflanzenpulver sehr gute Resultate gegen Parasiten, virale und bakterielle Infektionen wie Borreliose, HPV sowie AIDS gezeigt haben. Auch bei diversen Krebsarten hat sich gezeigt, dass Artemisia Annua eine unterstützende Wirkung in der Behandlung haben kann.
Einjähriger Beifuß kann man als Tee, als Tinktur, als Räucherwerk, als Extrakt, als Kaltauszug, als Pulver oder als Salbe verwenden. Die Dosierung und die Dauer der Anwendung richten sich nach den Beschwerden und sollte mit einem Therapeuten oder Arzt abgesprochen werden. Ernsthafte Nebenwirkungen kamen in den bisher durchgeführten Studien nicht zum Vorschein. Man kann ihn auch ganz einfach selbst zuhause auf dem Balkon in Töpfen oder im Garten anbauen.
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Endlich ein Artikel, der praktische Hilfe bietet. Vielen Dank für die Informationen über Vitamine, die gut für die Knochen und das Herz sind. Ich werde diesen Artikel mit meinen Freunden teilen. Ich freue mich auf weitere Blogs von Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Simon Brocher aus Köln