Stammzellen sind sogenannte Vorgängerzellen, die für den Körper noch keine bestimmte Funktion haben. Sie können sich durch Zellteilung endlos vermehren und sind in der Lage, sich zu Blut-, Muskel-, Nerven- und anderen Gewebezellen zu entwickeln. Somit spielen sie bei der Neubildung unserer Körperzellen eine wichtige Rolle. Die Stammzellen befinden sich vor allem im Knochenmark, aber auch im Blut, im Fettgewebe, in der Leber, in der Bauchspeicheldrüse und im Gehirn. In der Medizin werden Stammzellen für die Therapie schwerer Krankheiten wie Leukämie eingesetzt. Aber auch seltene Erbkrankheiten wie Anämien, Stoffwechselstörungen und Immunschwächen werden damit behandelt.
Stammzellen aus Nabelschnurblut sind dabei eine ausgezeichnete Alternative zur Knochenmarktransplantation. Sie werden auch von einem fremden Empfänger gut vertragen und viel seltener abgestoßen. Aufgrund ihrer Jugend weisen sie weniger Defekte des Erbgutes auf und wachsen gut. Auch sind Stammzellen aus Nabelschnurblut sofort verfügbar, da die Auswahlkriterien für Spender nicht so streng sind. Angesichts, dass man mit der Spende von Nabelschnurblut Leben retten kann, ist es viel zu schade, dieses wegzuwerfen. Eine Fremdspende ist für Sie völlig kostenlos und für die Allgemeinheit in einer öffentlichen Nabelschnurblutbank verfügbar. Finanziert wird die Einlagerung durch Spenden, Steuergeldern und dem Verkauf der Transplantate. Man kann aber auch für ein bereits erkranktes Familienmitglied spenden. Möglich ist auch eine Eigeneinlagerung für das eigene Kind, sodass das Blut bei eventuellem Bedarf zur Verfügung steht. Die Kosten für die Aufbereitung und Einlagerung müssen hier aber von den Eltern übernommen werden.
Die Entnahme von Nabelschnurblut ist völlig schmerzlos und mit keinerlei Risiken verbunden. Dabei wird die Vene der Nabelschnur direkt nach der Geburt und der Abnabelung des Kindes punktiert, sodass das Blut in einen speziellen Beutel abfließen kann. Zusätzlich wird zur Untersuchung eine Blutprobe von der Mutter abgenommen, um eine Infektion oder eventuelle Defekte auszuschließen. Stammzellen aus Nabelschnurblut werden bei -170 Grad über flüssigem Stickstoff eingefroren und sind in diesem Zustand mehrere Jahrzehnte haltbar.