Bei Stress entwickeln viele Menschen Kopfschmerzen, aber das muss nicht unbedingt sein.
Stress am Arbeitsplatz: Hauptfaktor für Kopfschmerzen
Diverse Studien belegen, dass eine Überbelastung in der Arbeit bei der Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung zu Kopfschmerzen durch Stress und Krankheiten führt. Solche stressbedingten Krankheiten machen mehr als die Hälfte aller Fehltage in der Arbeit aus. Stress am Arbeitsplatz sollte daher keineswegs vernachlässigt werden. In schwierigen Situationen oder bei Aufgaben, die uns herausfordern, stellt sich der Körper auf Stress um und schüttet dabei vermehrt Stoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus, die uns helfen, mit dem Stress fertig zu werden: alles Unnötige wird abgeschaltet. So wird die Verdauung beispielsweise heruntergefahren und der Körper stellt sich – ganz primitiv – auf Kampf oder Flucht ein, körperliche Abwehrmechanismen. Nun ist im Büro wegzurennen eher keine Lösung, und ein Faustkampf auch mittlerweile keine zulässige Strategie, um Meinungsverschiedenheiten im Konferenzsaal beizulegen. Auch ein einfacher Spaziergang ist in der akuten Situation meist nicht möglich.
Weil die meisten Menschen mittlerweile eine sitzende Tätigkeit am Schreibtisch ausüben, fehlt ihnen hier ausgleichende körperliche Tätigkeit. Tagein, tagaus in der gleichen Haltung vor dem Computer zu sitzen, führt zu Nackenverspannungen und Verkrampfungen in den Muskeln im Schulterbereich als erste physische Symptome für solchen Dauerstress. Aus diesen Verspannungen können schnell Spannungskopfschmerzen entstehen. Mediziner können noch nicht mit Bestimmtheit sagen, woher die Spannungskopfschmerzen genau kommen, aber man nimmt an, dass es mit einem Serotonin-Mangel zusammenhängt. Normalerweise stellt sich der Körper auf Stress ein, indem er die Blutgefäße verengt. Bei Spannungskopfschmerzen haben Mediziner jedoch festgestellt, dass die Blutgefäße extrem erweitert sind und dass eine hohe Menge Serotonin verbraucht wurde.
Dauerstress mündet in Stress-Spirale
Unser Körper vergisst auch nichts – ganz besonders nicht negative Einwirkungen. Arbeitet man ganztags von Montag bis Freitag im Büro und bewegt sich auch relativ selten vom Arbeitsplatz weg und verharrt immer in der gleichen, falschen Körperhaltung, so speichert der Körper dies in seinem Stressgedächtnis ab. Selbst wenn man dann lange Urlaub macht und wochenlang keinen Bürostuhl oder Schreibtisch gesehen hat, geschweige denn stundenlang daran gesessen hat, fällt dieser abgespeicherte Schmerz dem Körper gleich am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub wieder ein. Er reagiert dann empfindlich schnell mit erneutem Schmerz. Die gute Wirkung vom entspannenden, langen Urlaub hat also gar nichts genutzt, sondern ist nach wenigen Tagen gleich wieder verflogen. Freitag sind dann die altbekannten Kopfschmerzen wegen Stress wieder da und es beginnt eine erneute Stress-Schmerz-Spirale.
Der Schmerz-Stress-Spirale entkommen
Entkommen kann man den Kopfschmerzen und dieser Spirale, wo Schmerz und Stress sich gegenseitig hochpuschen, nur, indem man beim Stress ansetzt. Der Schmerz ist nur das Symptom für den Stress. Ein Aspirin wird das Symptom also bekämpfen, nicht aber die eigentliche Ursache. Das Problem wird man nur los, indem man sich (rein körperlich) zwingt, eine bessere Haltung am Schreibtisch einzunehmen, diese öfter zu wechseln und auch ab und an aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Man darf aber nicht nur bei der gleichförmigen, monotonen Körperhaltung ansetzen, sondern sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie man die eigene Arbeit positiv stressvoll gestalten kann, der Monotonie ein Ende machen. Nichts vergilt der Körper einem mit mehr Schmerzen als Monotonie: Der Körper will den guten Stress.
All Comments