Das digitale Röntgen hält Einzug in die medizinische Welt und modernisiert mit einem neuen Arbeitsfeld die Diagnosemöglichkeiten der Patienten. Mit der neuen Technik wird die Strahlenbelastung auf den Körper um ein Vielfaches verringert. Doch das neue Verfahren hat auch seinen Preis. Das Röntgen ist ein notwendiges Verfahren um Schäden am Skelett oder anderer Körperbereiche erkennen zu können und dementsprechende Behandlungen einzuleiten. In der Kieferchirurgie ist die Verbildlichung ein wichtiges Instrument für die Behandlung verschiedener Schmerzzustände oder Zahnfehlstellungen. Bisher sind die Patienten einer relativ hohen Strahlung ausgesetzt, die Krebs verursachen oder den Fötus im Mutterleib schädigen kann.
Fortschritt mit weniger Strahlenbelastung
Digitales Röntgen arbeitet wie das traditionelle Röntgen mit einer Strahlung aus der Röntgenröhre. Der erste und wichtigste Unterschied zum herkömmlichen Verfahren ist die geringere Strahlenbelastung für den Patienten. Darüber hinaus sind die erstellten Bilder, ähnlich wie bei einer Digitalkamera, sofort verfügbar, können betrachtet oder bearbeitet werden. Für die Erstellung einer Diagnose ist das direkte Versenden der Aufnahmen möglich. In schwierigen oder lebensbedrohlichen Situationen können Spezialisten unmittelbar in Kontakt treten und Behandlungen, operative Eingriffe oder Therapiemöglichkeiten besprechen. Damit Gefäßerkrankungen oder -Schäden schnell erkannt werden können, kann digitales Röntgen 3D-Bilder rekonstruieren. Innere Blutungen sind mit diesem neuen Verfahren geradewegs ersichtlich und chirurgisch behandelbar.
Nach der Aufnahme folgt die Nachbearbeitung und Speicherung
Anders als bei herkömmlichen Röntgenbildern können digitale Röntgenbilder bearbeitet werden. Dabei kommt die Fensterung zur Anwendung. Hier können ganz bestimmte Bereiche auf der Röntgenaufnahme zentriert werden. Zusätzlich können die gewünschten Bereiche farbig dargestellt werden. Digitales Röntgen ermöglicht nicht zuletzt die Option, einzelne Schichten sichtbar zu machen, und die fotografierten Objekte digital zu markieren und zu vermessen. Zusätzliche Aufnahmen sind nicht mehr notwendig, da jede Aufnahme nach der Speicherung beliebig oft zur Verfügung steht und abgerufen werden kann.
Ein großer Umweltaspekt ist, dass für die Entwicklung der Röntgenfilme keine Chemikalien mehr benötigt werden. Nicht zuletzt ist der Platzbedarf zum Aufbewahren der Röntgenbilder weitaus geringer. Die Archivierung erfolgt durch ein Ordnersystem, in dem die Röntgenbilder auch nach Jahrzehnten noch leicht auffindbar sind, unabhängig davon, an welchen Ort der Welt diese benötigt werden.