Der lang ersehnte Frühling ist endlich da! Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht die Natur aus seinem Winterschlaf und erblüht in seinen frohen Farben. Während es für die einen heißt unbeschwert die Natur zu genießen, heißt es für die anderen die Taschentücher bereit halten. Mit dem Frühlingserwachen beginnt allein in Deutschland für 15 Millionen Menschen die Zeit der ständigen Niesattacken, lästigem Augenjucken und Atemnot. Während sich die ersten Pollen bereits seit Jahresanfang bemerkbar machten, haben jetzt Baumpollen wie Birke, Weide, Pappel oder Esche ihre Hochsaison. Unter allergischer Rhinitis leiden 20 Prozent der Bevölkerung und die Tendenz ist stetig steigend. Daher wird der Heuschnupfen -wie es im Volksmund heißt- auch zunehmend als eine Volkskrankheit betrachtet.
Heuschnupfen hat dabei nichts mit Heu oder einem normalen Schnupfen zu tun. Die in der Medizin auch als Pollinose genannte Erkrankung, ist vielmehr eine Überempfindlichkeit auf verschiedene Umweltstoffe, wie Baum- oder Blütenpollen, Gräser und Kräuter. Treten Pollenallergiker auf irgend einem Wege mit diesen Umweltstoffen in Kontakt, so wirken die aufgenommenen Pollen als Allergene im Körper und lösen eine immunologische Reaktion aus. Die allergische Reaktion geht überwiegend mit typischen und lästigen Erkältungssymptomen wie Fließschnupfen, verstopfter Nase, heftigen und häufigen Niesattacken etc. einher. Nach Expertenmeinung wird die Neigung zur Pollenallergie angeboren. Doch zusätzlich wird angeführt, dass bestimmte Umweltfaktoren, wie bspw. Feinstaub, Schadstoffe sowie veränderte Lebensgewohnheiten, wie die Nutzung einer Zentralheizung, diese Neigung begünstigen. Dies dürfte somit auch die stetig steigende Anzahl an Pollenallergikern erklären. Laut dem im Juni 2008 von der World Allergy Organization herausgebrachten Bericht leiden mittlerweile weltweit 300 Millionen Menschen unter Heuschnupfen. Unter dem Einfluß des Klimawandels wird ein weiterer Anstieg von Betroffenen erwartet.
Die allergische Rhinitis wird mit den heutigen medizinischen Möglichkeit auf drei verschiedene Arten therapiert. Die triviale Art der Therapiemöglichkeit ist die sog. Karenz, d. h. die Meidung des Allergens. Es erfordert eine umfassende ärztliche Beratung um Pollenallergiker über Vermeidungsmöglichkeiten aufzuklären. Abhängig davon, um welches Allergen es sich handelt, werden verschiedene Methoden und Verhaltensweisen aufgezeigt, die den Kontakt mit Allergenen verhindern bzw. minimieren können. Ein Pollenflugplan kann beispielsweise Aufschluss über die bedenkenlose Lüftung von Räumlichkeiten zu bestimmten Zeitpunkten oder für Aktivitäten im Freien geben. Dabei können Betätigungen im Freien auch auf die Zeit nach einem kräftigen Regenschauer gelegt werden. Zusätzlich wird empfohlen, die im freien getragene Kleidung vor dem Betreten des Schlafraums zu wechseln sowie die Haare vor dem schlafen gehen zu waschen.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die medikamentöse Behandlung eines Heupschupfen Betroffenen, die sog. Pharmakotherapie. Abhängig von vorhandenen Beschwerden können Antiallergika mit verschiedenen Wirkstoffen verschrieben werden. Die meist verbreitete Form der Antiallergika ist die Tablette mit kombinierten Wirkstoffen, die eine umfassende Abhilfe gegen alle lästige Heuschnupfen Symptome verschaffen. Neben Tabletten bieten Nasensprays und Augentropfen eine zusätzliche Befreiung. Eine spezifische Immuntherapie verspricht hingegen die Empfindlichkeit es Allergikers gegen die allergieauslösende Stoffe zu senken. Die sog. Hyposensibilisierung sieht die Verabreichung von anfangs niedrigen Mengen des Allergens vor. Die Dosis wird während der Therapiezeit gesteigert. Schließlich injiziert der Arzt im Abstand von einigen Wochen die gleiche Dosis an Allergenen. 80 Prozent der so behandelten Allergiker schließen die Immuntherapie erfolgreich ab.
Unabhängig davon welche Therapiemöglichkeit präferiert wird, ist es ratsam frühzeitig einen Fachmann für Allergien zu konsultieren. Geeignete und wirksame Therapien werden von einem Allergologen nach einer umfassenden Untersuchung vorgeschlagen. Ein frühzeitiges eingreifen in das Erkrankungsgeschehen kann weiterführende Beschwerden, wie bspw. Asthma verhindern. Zu betonen ist, dass Heuschnupfen als eine chronische Krankheit unter adäquaten Therapie gestoppt und sogar geheilt werden kann.
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Ich möchte nur kurz etwas zu Ihrem interessanten Artikel über Heuschnupfen beitragen. Es gibt auch homöopathische Behandlungsmethoden für Heuschnupfen. Eine Allergie ist meist eine angeborene Störung des Kalkstoffwechsels. Schulmedizinisch werden die verschiedenen Pollen als alleinige Ursache angesehen und von den Austestungsmethoden erfasst. Der Erfolg bleibt wechselhaft und die innere Stoffwechselschwäche des Menschen unberührt. Der Intensivmediziner und Leiter des Ludwig Boltzmann Institutes Prof. Dr. Frass belegt in durchgeführten Studien die Wirksamkeit einer guten homöopathischen Behandlung bei Heuschnupfen.
Habe von einer Bekannten gehört, das OPC (ist ein Traubenextrakt) gur gegen Allergien sein soll. Was haltet ihr davon?
Bei mir hilft auch Möhrensaft und Hirse gut gegen Heuschnupfen, muß aber schon in großen Mengen und vor der Allergie gegessen werden. Ansonsten hilft nur der Arzt, wenn man richtig Heuschnupfen hat.
Danke für den interessanten Artikel!
In letzter Zeit habe ich öfters davon gehört, dass die Hyposensibilisierung, auch wenn sie oft sehr erfolgreich ist, Gefahren mit sich bringt. In England zum Beispiel wird sie wohl nur noch in Krankenhäusern durchgeführt, um zu gewährleisten, dass der Patient längere Zeit unter ärztlicher Aufsicht ist. Die Hyposensibilisierung hat nämlich schon das ein oder andere Mal zu anaphylaktischen Schocks geführt. Insbesondere bei Kindern ist somit Vorsicht geboten.
@rolf: wie viel Möhrensaft und Hirse trinkst / isst Du und wann fängst Du damit an? Gibt es Dinge, auf die man beim Kauf dieser Produkte achten sollte?